Tee mit Biosiegel, Naturland Tee, Tee mit Bio-Siegel

Biosiegel TeeTee Biosiegel wie Naturland oder das nationale deutsche Bio-Siegel kennzeichnen Tees und andere Produkte aus ökologischem Landbau. Tees mit Biosiegel weisen gegenüber konventionell angebauten Tees meist wesentlich geringere Belastungen mit Pestiziden und anderen problematischen Inhaltsstoffen auf. Außerdem werden einige Biosiegel nur vergeben, wenn der Anbau nachhaltig und ohne unnötige Belastungen der Umwelt stattfindet.
Die Kriterien für die Vergabe von Biosiegeln für Tee können je nach zertifizierendem Verband unterschiedlich sein. So erlaubt das Bio-Siegel der EU für Tee zum Beispiel bis zu 5 % Zutaten aus nicht biologischem Anbau.

Tee mit Biosiegel enthält meist deutlich weniger Pestizide

Tee mit und ohne Biosiegel wurde in den letzten Jahren mehrfach von zum Beispiel Öko-Test und der Stiftung Warentest auf Pestizide und andere Schadstoffe hin untersucht. Dabei zeigte sich, dass Tee aus konventionellem Anbau teilweise sehr hoch mit Pestiziden belastet war. In einigen Fällen war Tee wegen deutlicher Grenzwertüberschreitungen nicht verkehrsfähig. Eine Teecharge aus konventionellem Anbau enthielt sogar 14 verschiedene Pestizide. Die Auswirkungen solcher Pestizidcocktails auf die menschliche Gesundheit sind nur schwer zu kalkulieren.
Tee mit dem Siegel von Naturland, aber auch Tee mit dem sechseckigen nationalen deutschen Bio-Siegel oder dem hellgrünen Bio-Siegel der EU zeigten in Tests keine oder deutlich geringere Belastungen mit Pestiziden. Auch bei anderen Schadstoffen wie zum Beispiel den leberschädigenden Pyrrolizidinalkaloiden schnitten Bio-Tees häufig besser ab als Tee aus konventionellem Anbau.1 In den letzten 10 Jahren ist die Belastung mit Pestiziden allerdings auch in konventionell angebauten Tees zurückgegangen.

Tee Biosiegel – teilweise deutliche Unterschiede bei den Anforderungen

Die Anforderungen und Standards für die Vergabe von Biosiegeln für Tee sind je nach zertifizierender Behörde oder Organisation teilweise sehr unterschiedlich. So gibt es zum Beispiel auch für Tee zwischen den eher großzügigen Richtlinien des Bio-Siegels der EU und den sehr strengen Standards des Anbauverbandes Demeter erhebliche Abweichungen. Allerdings müssen auch Produkte mit einem Biosiegel von nichtstaatlichen Organisationen mindestens die Standards der EU-Bioverordnung erfüllen. Nachfolgend sind die Standards und Besonderheiten einiger bekannter Biosiegel aufgeführt:


Demeter:
Das Demeter-Siegel wird bereits seit dem Jahr 1928 verwendet. Demeter gilt bei den Anforderungen an ökologischen Landbau als besonders streng. Neben einem völligen Verzicht auf Pestizide müssen zertifizierte Betriebe auch bei einer Umstellung von konventionellem auf biologischen Betrieb hohe Anforderungen erfüllen. So gelten Produkte nach den Demeter-Richtlinien erst als ökologisch erzeugt, wenn die Flächen für mindestens 2 Jahre biologisch bewirtschaftet wurden.2

Naturland:
Tee mit dem Siegel von Naturland wurde nach den Standards des Verbandes für ökologischen Landbau e.V. angebaut und vermarktet. Für den Anbau von Tee nach den Richtlinien von Naturland dürfen unter anderem keine chemisch-synthetischen Insektizide, Herbizide, Fungizide oder Wachstumsregulatoren verwendet werden. Gentechnisch veränderte Beimengungen oder Rohstoffe sind, im Gegensatz zum Bio-Siegel der EU, komplett verboten. Neben ökologischen Standards fordert Naturland von seinen Produzenten auch die Einhaltung von sozialen Standards. Dazu zählen zum Beispiel der Zugang zu Gewerkschaften und der Verpflichtung zu Sozialleistungen.3


Nationales deutsches Bio-Siegel:
Tee, der mit dem sechseckigen nationalen deutschen Bio-Siegel gekennzeichnet ist, muss die Anforderungen der EU-Öko-Verordnung erfüllen. Dazu gehört unter anderem der Verzicht auf den Einsatz chemisch-synthetischer Pflanzenschutzmittel. Auch Geschmacksverstärker, Farbstoffe und künstliche Aromen sind bei Tee mit dem nationalen deutschen Bio-Siegel nicht gestattet. Im Unterschied zu anderen Biosiegeln dürfen Produkte nach der EU-Öko-Verordnung allerdings bis zu 5 % konventionell erzeugte und 0,9 % gentechnisch veränderte Beimengungen enthalten.


EU-Biosiegel:
Auf Verpackungen von Tee findet sich sehr häufig das rechteckige, hellgrüne europäische staatliche Bio-Siegel. Alle biologisch angebauten Produkte, die einen Verarbeitungsschritt in der EU erfahren haben, müssen dieses Siegel tragen. So darf auch das nationale deutsche Bio-Siegel nur zusammen mit dem EU-Biosiegel verwendet werden. Die Anforderungen für eine Zertifizierung mit dem EU-Biosiegel entsprechen der EU-Öko-Verordnung (siehe „Nationales deutsches Biosiegel“).

 

Quellen:

1 Öko-Test, „Test Tee, Kräuter“, „http://www.oekotest.de/cgi/index.cgi?artnr=105122&bernr=04&seite=02

2 Demeter, „Umstellung von Flächen und tierischen Produkten“: http://www.demeter.de/sites/default/files/richtlinien/ERZEUGUNG_2015_AnhängeErzeugung_Anhang6Umstellung.pdf

3 Naturland, „Naturland Richtlinien Erzeugung“: http://www.naturland.de/fileadmin/MDB/documents/Richtlinien_deutsch/Naturland-Richtlinien_Erzeugung.pdf